Mit den örtlichen Krankenhäusern organisierten wir inzwischen über 200 Eye Camps zur Beseitigung der Krankheit "Grauer Star" in den Gegenden um Bangalore, Bidar, Haveri, Gulbarga und Mysore.
Insgesamt konnten 9.709 Patienten durch die Eye Camps von Hamara Bandhan e. V. ihr Augenlicht zurückerhalten. Unser Motto ist "Jeden Tag ein Augenlicht retten". Dieses hohe Ziel haben wir seit 2009 bis 2019 - dem Begin der Corona-Pandemie - stets erreichen können und sogar übertroffen. Seit Oktober 2021 werden wieder Eye Camps durchgeführt. Um den Hygieneabstand sicherzustellen werden maximal 15 Patienten pro Eye Camp in das Krankenhaus gebracht und dort operiert.
Regelmäßig führen wir in der ländlichen Region um die südindische Stadt Gulbarga sogenannte Eye Camps durch. Ziel der Eye Camps ist die Bekämpfung des Grauen Stars, einer in dieser Gegend häufig vorkommenden Augenkrankheit. Die kleine Routineoperation, bei der die geschädigte Linse durch eine künstliche ersetzt wird, ist unkompliziert und kostet umgerechnet nur etwa 25 € pro Patient. Dennoch können sich viele Betroffene diese Behandlung nicht leisten.
Ihnen hilft Hamara Bandhan und ermöglicht für sie eine kostenfreie Behandlung. Bei jedem einzelnen Eye Camp werden ca. 100 Menschen auf Grauen Star untersucht, bei ca. 30 davon kann durch eine Operation geholfen werden. Durch Ihre Spenden kann verzweifelten Menschen, die mangels Sehkraft keinen Lebensunterhalt mehr selbst aufbringen können, wieder die Möglichkeit der vollen Sinneswahrnehmung des Lebens und die Unabhängigkeit von anderen Personen gegeben werden.
Aufgrund von Mangel- bzw. Unterernährung in den ärmsten Schichten der Bevölkerung Indiens und starker Sonneneinstrahlung ist die Erkrankung des Grauen Stars dort weit verbreitet. Eine Linsentrübung verursacht durch den Grauen Star verschlechtert die Sehkraft immer mehr bis zur vollkommenen Blindheit. So haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, regelmäßig mit Projekten der mittellosen Bevölkerung adäquate Behandlung durch Operationen in einem sogenannten Eye Camp kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Diese Menschen haben selten die Chance ein Augenkrankenhaus in der Stadt aufzusuchen. Die Stadt liegt zu weit entfernt - der Aufenthalt im Krankenhaus ist für sie unerschwinglich.
Wir legen Wert darauf, dass in unseren Eye Camps medizinisch qualifiziertes Personal untersucht und dass die Patienten in einem hygienisch gut ausgestatteten Krankenhaus operiert werden. Die Suche führte uns 2005 zu Dr. Sybil Meshramkar - Leiterin des Velemegna Hospitals Golekhana in Bidar - der idealen Partnerin für unser Projekt. Sie ist von der Idee so begeistert, dass sie hierfür sowohl die Bettenbelegung, als auch die Nutzung des Operationssaals kostenfrei zur Verfügung stellt. Inzwischen haben wir auch Partnerschaften mit Dr. M.R. Pujari, dem Leiter der Augenabteilung des Basaveshwar Krankenhauses in Gulbarga.
Während der ersten Eye Camps waren Mitglieder von Hamara Bandhan e. V. direkt vor Ort, um das Projekt zu begleiten. Wir waren überaus beeindruckt von dem Engagement des Krankenhauspersonals für dieses Projekt und die exakte Organisation des Projekts "Die Kooperation zwischen Verein und Krankenhaus hat schon seit Beginn der Zusammenarbeit gut funktioniert und ist bereits eingespielt", sagt Ärztin Dr. Sybil Meshramkar. Dieses Vertrauensverhältnis war Grundlage, weitere Eye Camps auch ohne Mitglieder von Hamara Bandhan e. V. vor Ort durchzuführen. Akribische Planung im Vorfeld sowohl in Indien als auch hier in Deutschland ermöglichten den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf unserer bisherigen Eye Camps. Ein weiterer wesentlicher Beitrag zum Erfolg der Eye Camps ist die Dokumentaion, die wir von den Krankenhäusern einfordern, so wird jedes Eye Camp durch viele Bilder dokumentiert, Patientenakten und Operartionslisten sind ebenfalls Teil der Dokumentation, anhand deren wir die Umsetzung und Wirksamkeit der eingesetzen Mittel und Aktivitäten überwachen.
Über die Untersuchungsmöglichkeiten werden die Bewohner einzelner Dörferper Werbung mit Flyern und Durchsagen über auf Autos montierten Lautsprechern informiert. Es wird ein Termin für die Reihenuntersuchung vor Ort bekannt gegeben. Beim Augen-Check-Up wird individuell den Betroffenen bescheinigt, ob eine Operation sinnvoll erscheint oder nicht. Von ca. 300 untersuchten Patienten sind die Beschwerden bei ca. 50 Personen auf den Grauen Star zurückzuführen und somit operabel.
Für die Operation werden die Patienten in ihren Dörfern abgeholt und in das in der Stadt gelegene Krankenhaus gebracht. Während eines zweitägigen Aufenthalts im Krankenhaus wird die Operation, bei der eine künstliche Linse eingesetzt wird, durchgeführt. Anschließend werden die Patienten wieder nach Hause gebracht. Für Nachuntersuchungen legen die Patienten sechs Wochen später den gleichen Weg hin und zurück oder werden nochmals vom Ärzteteam in ihrem Dorf besucht.
Die Kosten für die Bekanntmachung, den Transport, die Medikamente, die Linsen und die Operation selbst werden über das Projekt und somit auch durch Ihre Spende finanziert.
Die Höhe der Gesamtkosten je operierte Person beträgt erstaunlich niedrige 25 Euro.
Bei Kindern ist die Operation aufwändiger als bei Erwachsenen. Sie haben eine etwas andere Form des grauen Stars, da dieser angeboren ist und nicht aufgrund des Alters bedingt ist. Aber auch hier kann durch eine Augenoperation das Augenlicht wiedererlangt werden. Diese Operation wird unter Vollnarkose ausgeführt und nach der Operation bleiben die Patienten etwas länger unter ärztlicher Aufsicht im Krankenhaus. Zusätzlich werden mehrere Termine vereinbart, um zu prüfen, ob alles gut verlaufen ist und um die Nachbetreuung sicherzustellen. Für eine Augenoperation für Kinder und Jugendliche fallen Kosten in Höhe von 100 Euro an. Unsere Partner-Krankenhäuser haben auch bei den Kleinsten genügend Erfahrung, so dass wir auch diese Augenoperationen durchführen können.